Die Futterpyramide:
Die Futterpyramide gehört zu den bekanntesten Fütterungsmethoden der Angler. Sie ist einfach aber effektiv: Grundlage ist eine normale Grundfuttermischung, die je nach Bedarf noch mit Lebendködern und verschiedensten Partikeln versehen werden kann. Die Futterpyramide ist zu allen Jahreszeiten erfolgreich und sowohl im Stillwasser, als auch in Flüssen erfolgreich. Ziel ist es mit der Fütterung schrittweise immer größere Fische anzulocken und am Platz zu halten. Sie wird in erster Linie für Kurzansitze mit der Stipp- oder Matchangel benutzt.
Vorgehensweise: (Beispieltag im Sommer in einem Stillgewässer mit hohem Weißfisch- und Karpfenbestand)
Zuerst wird das Futtter angefeuchtet und die entsprechenden Lebendköder und Partikel hinzugefügt. Danach kann man mit dem Aufbau des Gerätes beginnen, da das Futter erst eine Weile durchziehen muss und dann nochmals leicht befeuchtet wird (ggf.) . Das Futter ist dann angelfertig, wenn sich ein Futterballen kneten lässt der unter leichtem Druck wieder zerbricht. Nun werden ca. 4-6 apfelsinengroße Futterballen vorbereitet und nacheinander eingeworfen. Jetzt wird erstmal mindestens eine halbe Stunde geangelt bevor man nachfüttert. Sind die ersten Fische gefangen, kann nun vorsichtig nachgefüttert werden. (im Sommer z.B. ein tennisballgroßer Ballen pro zwei gefangene Fische) Im Normalfall werden die Fische mit zunehmender Angelzeit größer: z.B. kleine Rotfedern → große Rotfedern → kleinere Brassen bis hin zu größeren Exemplaren.
Gerade wenn man merkt, das z.B. ein Brassenschwarm auf dem Angelplatz steht, sollte man zügig nachfüttern, da die Brassen sehr schnell den Futterplatz leergeräumt haben und dann sofort weiterziehen und danach die Fische wieder kleiner werden.
Ein anderes Phänomen tritt ebenfalls häufig auf: nach einer gewissen Zeit an ordentlichen Bissen ist auf einmal völlige Ruhe auf dem Angelplatz, die Bisse bleiben aus und nur selten sieht man Fischaktivität an der Oberfläche. Dies kann zwei Gründe haben: Entweder ein Raubfisch ist auf die vermehrte Aktivität aufmerksam geworden und räumt unter der Wasseroberfläche ordentlich auf oder Karpfen sind am Futterplatz. Die zweite Variante trifft meistens eher zu mit folgender Begründung: Hat man lange genug einen Platz befüttert und auch gut gefangen, so bleibt dies auch von größeren Fischen nicht unbemerkt. Gerade Karpfen und Graser haben die Angewohnheit erst beruhigt am Platz zu fressen, wenn alle anderen Fische vom Angelplatz vertrieben wurden. Deshalb kommt es auch meist zu einem Abbruch der Bisse, da die Karpfen erstmal beschäftigt sind Brassen, Rotaugen und Co vom Futter zu vertreiben bevor sich die Karpfen selbst ans Fressen machen. Darum sollte man als Angler sehr aufmerksam und gespannt abwarten gerade wenn die Bisse ausgeblieben sind. Tut sich nach einer Stunde nichts füttere ich neu an und beginne dann meist wieder von vorn mit kleineren Fischen, aber die Chance auf einen „Großen“ bleibt immer bestehen. Um die Bissfrequenz zu steigern lohnt es sich meistens auch Partikel einzeln einzuwerfen. Eine handvoll Dosenmais oder Pellets kann manchmal Wunder bewirken.

Tipps für den Fluss:
-Futter noch mit Sand vermengen um eine festere Konsistenz zu erhalten (für einen halben Liter Futter zwei Hände voll Sand)
-am Fluss zur warmen Jahreszeit ist weniger nicht unbedingt mehr: hier sollte anständig gefüttert werden, z. B. 10 Ballen vor dem Angeln und nach jeder halben Stunde einen weiteren Ballen (je nach Aktivität auch pro Fisch einen Ballen)
-Lebendköder- und Partikelanteil im Futter höher als im Stillwasser z. B. Auf einen halben Liter Futter eine Dose Mais
-beim Direkteinwurf von Partikeln versetzt einwerfen wegen der Verdriftung der Partikel durch die
Strömung

Tipps für den Winter(alternativ auch unser Angelvideo Winterangeln in der Videothek:
-feinkörniges Grundfutter verwenden
-wenig oder keine Partikel verwenden
-anfangs nur 2 Ballen füttern dann erst wieder bei reger Fischaktivität ansonsten nach einer halben
Stunde einen kleinen Ballen nachwerfen
-die Wahl des Hakens und der Köder sollte ebenfalls klein ausfallen (höchstens 12er Haken oder
noch kleiner)